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1. Die Hierarchie der Grundbedürfnisse der menschlichen Persönlichkeit
Das erste Anliegen des Menschen über einen langen Zeitraum (von vielen Inkarnationen) ist, sich ein geeignetes Ausdrucksinstrument seines GEISTIGEN SELBSTES zu schaffen. Während dieses
Zeitraumes ist er als ein Naturwesen dem WACHSTUMSGESETZ DES NEHMENS unterworfen: Der Bessere, der Schnellere, der Schönere usw. gewinnt - man muss um die leibliche Existenz kämpfen.
Erst später, wenn man durch Sammlung von vielen Erfahrungen seine Ausdrucksinstrumente und seine Ethik verfeinert hat, und damit seinen Bewusstseinsfokus zum “oberen Oval”
mehr und mehr angehoben hat - dem Ursprung, der Ganzheit entgegen, kommt man langsam unter die Wirksamkeit des GESETZES DES GEBENS. Man spürt mehr und mehr, dass der andere Mensch nicht wirklich von
einem getrennt ist - wir sind vom Ursprung her eins, oder wenn man so will: wir sind Brüder und Schwestern im Geiste.
Dieser Wachstumsprozess wird gesteuert durch die menschlichen Grundbedürfnisse.
Der amerikanische, humanistische Psychologe A. H. MASLOW entdeckte durch seine Forschungen eine hierarchische Anordnung dieser angeborenen Bedürfnisse:
Die unterste Bedürfnisebene betrifft die biologisch/physiologischen Bedürfnisse.
Das sind Bedürfnisse, die sich auf das physische Überleben beziehen, wie Bedürfnisse nach Sauerstoff, Nahrung, Unterkunft, Schlaf, Arterhaltung (biol. Sexualität).
Die zweite, nächsthöhere, Bedürfnisebene betrifft die Sicherheitsbedürfnisse.
Das sind Bedürfnisse, die sich auf die vorsorgliche Absicherung des Lebens beziehen, wie z.B. Vorräte anlegen, Versicherungen abschließen usw.
Die dritte Bedürfnisebene betrifft die Bedürfnisse nach Liebe u. Zugehörigkeit.
Das sind Bedürfnisse, die sich auf den Menschen als ein soziales Wesen beziehen. Als soziales Wesen sehnt sich der Mensch nach liebevollen
Beziehungen mit anderen; er möchte von anderen tief verstanden und akzeptiert werden. Er sucht eine Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens, in
der es keine Angst gibt, und in der er keine “Maske” tragen muss, aus Angst verletzt bzw. abgelehnt zu werden.
Die vierte Bedürfnisebene betrifft die Bedürfnisse nach Achtung und Selbstachtung.
Das sind Bedürfnisse, die sich auf das Können und auf die Leistung beziehen. Der Mensch möchte etwas leisten, er möchte kompetent sein; er
möchte zulänglich sein und unabhängig. Dadurch erlangt er Selbstachtung, Selbstvertrauen und Respekt durch andere: er strebt deshalb nach Aufmerksamkeit, Prestige, Ruf und Status.
Die fünfte und höchste Bedürfnisebene betrifft die Bedürfnisse nach SELBST-Verwirklichung. So nennt auch die (humanistische) Psychologie
des Westens diese Bedürfnisse. Und sie charakterisiert sie als Bedürfnisse nach seelisch-geistigem Wachstum, nach Entwicklung und Nutzbarmachung unserer innewohnenden Fähigkeiten.
Die (humanistische) Psychologie des Westens (siehe Frank Goble: Die Dritte Kraft. A. H.. Maslows Beitrag zu einer Psychologie seelischer
Gesundheit) glaubt, dass der Mensch ein (veranlagtes) Grundbedürfnis danach hat, das zu werden, was er vom Innersten her zu werden fähig ist -
dass er nach Wahrheit, Erkenntnis und Ästhetik sucht und auf diesem Weg immer mehr seine innewohnende Kreativität entfaltet.
Aus dieser Stufenfolge der menschlichen Grundbedürfnisse lässt sich ebenfalls die Tatsache erschließen, dass der Mensch ein Doppelwesen ist: ein
Naturwesen mit seinen kreatürlichen Bedürfnissen nach Selbst- und Arterhaltung und ein seelisch-geistiges Wesen mit Bedürfnissen nach kreativer
SELBST-Entfaltung bzw. SELBST-Erfüllung und Sinnverwirklichung.
Auch in Anlehnung an diese Bedürfnishierarchie von Maslow kann man die Entwicklung des Menschen als eine stufenweise Anhebung seiner
Bewusstseinspolarisation verstehen - von einer Bedürfnisebene zur nächsthöheren unter Einschluss des gemachten Erfahrungsschatzes.
Dieser Erfahrungsschatz bezieht sich auf die Handhabung der persönlichen psychischen Energien bzw. der Trieb- und Affektenergien.
In der erlebnismäßigen Auseinandersetzung mit diesen Energien baut das sich entwickelnde Kind sein persönliches Ich auf, und die Stärke dieses
persönlichen Ich entscheidet darüber, ob der Mensch im Erwachsenenalter als reife und integrierte Persönlichkeit erscheint oder nicht.
Bei einer positiven Erziehungsumwelt dürfte es bei der Persönlichkeitsentwicklung (der Entwicklung des niederen Selbstes) auch kaum
Komplikationen geben, denn bei einer gesunden seelischen Entwicklung treten die Bedürfnisse der nächsthöheren Bedürfnisebene automatisch in
Erscheinung und bewegen so das Kind von innen heraus, das jeweils ersehnte innere Gleichgewicht durch Befriedigung bzw. Erfüllung dieser
Bedürfnisse zu erreichen, bis eben - bei genügender Erfüllung - sich die Bedürfnisse der nächsthöheren Ebene melden.
Komplikationen in der seelischen Entwicklung gibt es aber immer dann, wenn keine entwicklungsgemäßen Bedürfnis-, Trieb- und Affektbewältigungsmaßnahmen gewählt werden (können).
Drei mögliche Bewältigungsmaßnahmen lassen sich unterscheiden:
1. Die Befriedigung der inneren Impulse
Dies führt zu einem natürlichen Gleichgewicht und - bei entwicklungsgemäßer Anwendung - zum Aufbau eines gesunden persönlichen Ich bzw.
einer gesunden, integrierten Persönlichkeit.
2. Die Transformation oder Sublimierung dieser inneren Impulse
Wenn auch bei einer gesunden seelischen Entwicklung die Bedürfnisse der nächsthöheren Bedürfnisebene automatisch in Erscheinung treten und
so den Menschen von innen heraus bewegen, das innere Gleichgewicht durch die zusätzliche Befriedigung bzw. Erfüllung dieser Bedürfnisebene zu erreichen,
so dürfen wir aber nicht vergessen, dass die unteren Bedürfnisebenen nach wie vor – da wir ja auch Naturwesen
sind – ihre Befriedigung verlangen und ihren Reiz nicht verlieren, sie als reine Lustquelle zu instrumentalisieren. Aus spirituellerer Sicht ist dies aber eine Verhaftung, die mittels
Transformation oder Sublimierung dieser entsprechender Impulse überwunden gehört.
Dies führt (bei entwicklungsgemäßer Anwendung!!!) zur Entfaltung schöpferischer Produktivität und Kreativität.
3. Die Abwehr dieser inneren Impulse
Dies führt zu einem neurotischen Gleichgewicht; es bleibt ein unbewusster innerer Konflikt bestehen.
Betrachten wir diese letzte Möglichkeit etwas genauer:
Zu früh oder zu streng verlangter Verzicht von Bedürfnis- bzw. Triebbefriedigungen (bzw. von Gefühlsäußerungen) werden vom Kind als innerer
Konflikt zwischen Bedürfnisanspruch und Geliebt-Werden-Wollen erlebt, der zumeist zugunsten des Geliebt-Werden-Wollens entschieden wird,
weil dieses Bedürfnis existentiell wichtiger für es ist. Daraus resultiert, dass zukünftig dieses unterdrückte Bedürfnis als eine innere Bedrohung erlebt wird und als Folge davon - Angst davor.
Und gegen diese Angst wiederum entwickelt der Mensch dann innere Schutzmaßnahmen, die sich mit der Zeit reflexhaft einschleifen und später dann unbewusst ablaufen.
Zwei krankmachende Auswirkungen dieser Abwehrmechanismen sind zu nennen:
Sie werden zumeist durch Gewohnheit bis in Lebensstufen “eingespurt”, in denen größere Angsttoleranz möglich wäre und richten sich so gegen
eine gesunde Erlebensfülle und gegen nötige Reifungsschritte, die für die Persönlichkeitsentwicklung wesentlich wären;
und zum zweiten werden dadurch die zu früh versagten und damit angstmachenden Vorstellungen, Trieb- oder Gefühlsregungen ins Unterbewusste
verwiesen aber keineswegs getilgt oder reifemäßig überschritten. Sie schwelen unbewusst weiter und drängen zu Wiederkehr (alles Verdrängte drängt zur Wiederkehr!!!).
Wir sind weiterhin unbewusst daran fixiert und können anstehende Reifungsschritte nur unbefriedigend oder nur unter großem unproduktiven
Kräfteverschleiß vollziehen. In solch einem Fall hilft uns am besten nachträglich die Bewusstmachung des ursprünglichen Trieb-, Bedürfnis-, oder
Gefühlskonflikts, damit er vom Standpunkt des Erwachsenen-Ich neu bewertet und der versäumte Reifungsschritt nachgeholt werden kann. Neben
Schwierigkeiten mit uns selbst stehen sonst auch unweigerlich Beziehungsschwierigkeiten mit unseren Partnern, Vorgesetzten, eigenen Kindern usw. ins Haus.
Machen wir uns nochmals deutlich: unsere Seelenentwicklung verläuft selten ohne Komplikationen bis hin zu unserem Ziel, nämlich in Kontakt zu kommen mit unserem wahren SELBST
. Der 1. Schritt dahin ist die Erreichung eines gesunden persönlichen Ich, eines harmonisch funktionierenden niederen Selbst oder einer integrierten Persönlichkeit.
Nur eine abgerundete, integrierte Persönlichkeit kann der SEELE als geeignetes Instrument oder Werkzeug für ihr Tätig-Sein auf der physischen
Daseinsebene dienen. Wir dürfen also die Augen nicht verschließen vor unseren Schwierigkeiten, vor unseren Ängsten oder psychischen Eigenarten.
Nur das mutige Anschauen, die mutige Selbsteinsicht und Selbsterkenntnis bringt uns darüber hinaus. Gelegenheiten bieten sich uns dazu im
tagtäglichen Leben, besonders in unserem Beziehungsverhalten zu unseren Mitmenschen.
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2. Entwicklungsstörungen, psychische Probleme und seelische Eigenarten
Aus der Sicht der Tiefenpsychologie liegen die Wurzeln von seelischen Schwierigkeiten, wie schon gesagt, oft wesentlich in der frühen
Kindheit. Das Kind durchläuft in seiner seelischen Entwicklung vier grundlegende Phasen, in denen es jeweils innere Gefühls- und Bedürfniskonflikte lösen muss (die nach außen
hin natürlich Beziehungskonflikte zu seinen Beziehungspersonen wie Eltern und Geschwister sind). Diese vier Grundthemen der frühkindlichen Entwicklungsphasen kehren dann später
in seinem Verhalten und den Beziehungen des Erwachsenenalters wieder, wenn das Kind im Umgang mit Eltern und Geschwistern nicht lernen konnte, wie diese Konflikte in fairer, für
alle Beteiligten akzeptabler Form bewältigt werden können.
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Dabei ist kennzeichnend für solche frühkindlich bedingten Störungen, dass das eigene Verhalten extrem einseitig eingeengt wird, um Angst-, Scham-
und Schuldgefühle nicht spüren zu müssen, die mit dem entgegengesetzten Verhalten verbunden sein würden. Ein “gesundes” Verhalten zeichnet sich aber dadurch aus,
dass zwischen den beiden entgegengesetzten Verhaltensmöglichkeiten (abhängig-passives bzw. introvertiertes versus überlegen-aktives bzw. extrovertiertes Verhalten),
entsprechend einer jeweiligen Entwicklungsphase, frei gewählt werden kann. Eine seelische Gesundung ist also nur dadurch möglich, indem man sich mit dem angstvoll vermiedenen
Gegenverhalten auseinandersetzt, sich damit vertraut macht und in seine Verhaltensmöglichkeiten mit einbezieht.
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Entwicklungsphase 1
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Entwicklungsphase 2
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Entwicklungsphase 3
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Entwicklungsphase 4
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allgemeine Beschreibung
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zwischen Zeugung und ca. 6. Monat
- noch keine Abgrenzung des kindlichen Selbstes von der Mutter; es lebt noch in dem unbegrenzten Urzustand, dem Verschmolzensein mit dem
mütterlichen Urgrund, in dem es seine existentielle Sicherheit erfährt und so das Urvertrauen zum Leben entwickeln kann
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rund das 1. Lebensjahr
- das Kleinkind ist ganz von der Pflege seiner Beziehungsperson abhängig; hier macht es die grundlegenden Erfahrungen von
Bedürfnisbefriedigung; das Erleben des Genährt- und Gepflegtwerdens, des Umsorgtwerdens steht im Vordergrund; Haut- und Blickkontakt sind von zentraler Bedeutung
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rund das 2. und 3. Lebensjahr
- die Ichentwicklung schreitet entscheidend fort; motorische und sprachliche Sicherheit werden erworben; das Kind lernt sich selbst behaupten
und gegen die Umgebung abgrenzen; Zwiespalt zwischen Herrschen, Machtausübung und Sich-Unterwerfen
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rund das 4. u. 5. Lebensjahr
- das geschlechtliche Selbstverständnis erlangt eine wichtige Bedeutung; Suche nach Vorbildern, nach Orientierung, Halt und Führung; Ausbildung
von Gewissen und Idealen, sowie Empfinden für Werte und Normen (entscheidende Phase für die Über-Ich und Ich-Ideal-Entwicklung)
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Bedürfnisinhalt
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Selbstwert (narzisstisch)
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Fürsorge (oral)
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Autonomie (anal/aggressiv)
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geschlechtl. Identität (phallisch-ödipal)
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Beziehungsthema
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wie weit soll man miteinander verschmelzen
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wie weit soll man sich nährend, pflegend und helfend umeinander kümmern
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wie weit darf man Autonomie- und Absonderungs- bzw. Individualitätsansprüche haben
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wie weit muss man im Bestreben nach Bestätigung und Bewunderung mittels “männlicher” Funktionen konkurrieren
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gestörter Verhaltensausdruck bei introvertierten Menschen; abhängig-passives Verhalten
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geringer Selbstwert; Tendenz nach Selbstaufgabe und Symbiose, da man glaubt, es nicht wert zu sein irgendwelche Beachtung zu beanspruchen; man
legt sein ganzes Glück in die Hände eines anderen
Lösung: nicht weiter davor zurückschrecken, ein eigenes Selbst zu akzeptieren und zu entwickeln
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man möchte umsorgt, gepflegt und umschmeichelt werden, weil man als Kind frustriert (oder verwöhnt) worden ist, und weil man auf keinen Fall
selbst “Mutterfunktionen” übernehmen will aus Angst, darin zu versagen wie die eigene Mutter
Lösung: akzeptieren, dass man nicht nur kindhaft fordern kann, sondern auch geben muss
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Neigung, sich unterzuordnen, sich widerstandslos führen zu lassen, so wie man es Zuhause musste; man meidet Autonomieansprüche und eigene
Führungsneigungen aus Angst vor Sympathieverlust (bzw. von der Mutter getrennt und verlassen zu werden)
Lösung:
sich Autonomieansprüche eingestehen und sich als eigenständiges Wesen anderen gegenüber behaupten, ohne gleich Trennungsängsten zu verfallen
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man will die anderen in ihren “männlichen” (= aktiven) Funktionen fördern und sich auf eine “weibliche” (= passive)
Haltung bescheiden
Lösung: sich nicht länger auf das einseitige Bild des “Männlichen” einengen lassen
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gestörter Verhaltensausdruck bei extrovertierten Menschen; überlegen-aktives Verhalten
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man will etwas Besonderes leisten, über sich hinauswachsen, will ein Idol für andere sein; Tendenz nach Allmächtigkeit
Lösung: bereit sein, das Selbst des Partners zu stützen und zu bestätigen
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man möchte andere wie eine ideale Mutter umsorgen, pflegen, nähren, heilen und sich nicht mehr selbst als hilfloses Kind behandeln lassen
Lösung: bereit sein, sich bezüglich den eigenen (oralen) Bedürfnissen vom Partner pflegen zu lassen
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man möchte bestimmen; den Ton angeben; dominant sein; führen, nachdem man sich schon als Kind ducken und unterordnen musste
Lösung:
bereit sein, dem anderen autonome Bereiche und Initiativen zuzugestehen, ohne sich deswegen gleich gefährdet, ausgeschaltet und verlassen zu fühlen
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man sucht sich in seinen Beziehungen “männlich” zu bestätigen
Lösung:
sich in seinem Verhalten Schwächen und “weibliche” (= passive) Tendenzen zugestehen
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3. Merkmale einer integrierten Persönlichkeit
Eine Hilfe für die Integration unserer Persönlichkeit kann das Wissen der Tiefenpsychologie von den vier Grund-Persönlichkeitsstrukturen sein.
Der bekannte Psychoanalytiker Fritz RIEMANN beschreibt in seinem Buch: Die Grundformen der Angst. Eine tiefenpsychologische Studie einzigartig - auch für den Laien sehr plastisch und leicht verständlich - an vielen
Fallbeispielen aus seiner jahrelangen therapeutischen Praxis diese vier Grund-Persönlichkeitsstrukturen und die damit in Zusammenhang stehenden Lebensprobleme und -ängste.
Zum besseren Verständnis greift er auf vier mächtige universelle Impulse zurück, denen auch unsere physikalische Welt gehorcht. Erstens: unsere Erde dreht sich um die eigene Achse, führt also eine
Eigendrehung aus; aber zweitens umkreist sie auch die Sonne - bewegt sich also auch um ein Zentralgestirn als Mittelpunkt ihres Umlaufs
. Dieses sind zugleich gegensätzliche als auch sich ergänzende Prinzipien.
Drittens hält die Schwerkraft
unsere Welt quasi zusammen - richtet sie zentripetal nach innen zur Mitte aus und hat somit etwas von einem festhalten- und anziehenwollenden Sog.
Viertens gibt es noch die Fliehkraft
- sie strebt zentrifugal, die Mitte fliehend, nach außen; sie drängt in die Weite und hat etwas von einem loslassen- und sich-lösen-wollenden Zug.
Auch diese beiden Tendenzen sind zugleich gegensätzliche als auch sich ergänzende Prinzipien.
Stellen wir sie mal in einem bildlichen Zusammenhang dar:
Übertragen wir diese vier universellen Prinzipien auf das Menschlich-Psychologische, so stellen diese vier Impulse vier verschiedene menschliche
Strebungen oder Arten des In-der-Welt-Seins dar.
Der Eigendrehung
entspricht psychologisch sinngemäß dem Streben nach Individuation oder Selbstwerdung: also das Streben, ein einmaliges
Einzelwesen, ein Individuum, eine unverwechselbare Persönlichkeit zu werden - kein austauschbarer Massenmensch zu sein.
Einseitig bzw. überwertig gelebt, deutet dieses Streben auf eine Angst vor dem Gegenteil hin, nämlich auf die Angst vor der Abhängigkeit, vor Ich
-Verlust; Angst vor Selbsthingabe und emotionalem Nahkontakt; Angst vor Nähe.
Dem Umlauf
um ein Zentralgestirn entspricht das menschliche Streben nach Zugehörigkeit und Einordnung in ein Ganzes, das Bedürfnis nach
Hingabe (im weiteren Sinne) an das Leben. Wir haben das Bedürfnis, uns den Mitmenschen und der Welt vertrauend zu öffnen.
Einseitig bzw. überwertig gelebt, deutet dieses Streben wiederum auf die Angst vor dem Gegenstreben hin: Angst vor der Selbstwerdung, der
Ungeborgenheit; Angst vor Isolation und Einsamkeit.
Der Anziehungskraft oder Schwerkraft entspricht das menschliche Streben nach Dauer, Sicherheit, Beständigkeit und Endgültigkeit. Dies
spiegelt sich wieder in unserem Bedürfnis nach Ordnungen, Regeln und Gesetzen; wir wollen planen, zielstrebig sein und uns an den Notwendigkeiten des Lebens orientieren.
Die Einseitigkeit bzw. Überwertigkeit dieses Strebens bedeutet Angst vor der Wandlung, der Unsicherheit, der Vergänglichkeit; Angst vor
Fehlerhaftigkeit und Lebendigkeit (Spontaneität).
Und der Fliehkraft
entspricht auf der seelischen Ebene das Streben nach Veränderung, nach Entwicklung und Wandel. Wir haben das Bedürfnis nach Neuem, nach Wagnis, und nach Freiheit.
Einseitig bzw. überwertig gelebt, deutet es wieder auf die Angst vor dem Gegenteil hin: auf die Angst vor der Endgültigkeit, der Notwendigkeit und
Unfreiheit; Angst vor Regeln, Gesetzen und Verbindlichkeiten.
So wie die Ausgewogenheit dieser vier Impulse im Kosmos die gesetzmäßige, lebendige Ordnung garantiert, und das Überwiegen oder das
Ausfallen eines solchen Prinzips die große Ordnung stören bzw. zerstören würde, so wäre analog dazu die lebendige Ausgewogenheit der vier
menschlichen Strebungen ein Zeichen von seelischer Gesundheit einer integrierten Persönlichkeit.
Das jeweilige Überwertigwerden einer dieser vier Strebungen führt zu vier Persönlichkeitsstrukturen, d.h. zu vier verschiedenen Arten des In-der
-Welt-Seins, an denen wir alle mehr oder weniger Anteil haben.
Denn diese vier Grund-Persönlichkeitsstrukturen haben einen engen Bezug zu den schon aufgezeigten vier Entwicklungsphasen unserer Kindheit:
ungelöste Trieb-, Bedürfnis- oder Gefühlskonflikte in einer bestimmten Phase (die nach außen hin ja Beziehungskonflikte sind) prägen jeweils eine
dieser vier Persönlichkeitsstrukturen aus.
Eine reine Form einer einzelnen Struktur kommt in der Praxis wohl nicht vor, sondern wir können beobachten, wie unsere Charakterstruktur ein
Gemisch aus diesen vier Grundstrukturen ist mit einer besonderen Betonung von vielleicht einer oder zwei, die im Vordergrund stehen.
3.1 Die vier Persönlichkeitsstrukturen
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Die hysterische Persönlichkeit
Streben nach Veränderung, nach Entwicklung und Wandel; starkes Bedürfnis nach Neuem, nach Wagnis und Freiheit.
Einseitig bzw. überwertig gelebt, deutet es auf die Angst vor dem Gegenteil hin: auf die Angst vor der Endgültigkeit, vor Notwendigkeiten und vor der
Unfreiheit; Angst vor Regeln, Gesetzen und Verbindlichkeiten.
Zentraler Konflikt: geschlechtliches Selbstverständnis.
Entstehung im 4. u. 5. Lebensjahr (phallisch-ödipale Phase).
Kinder brauchen in dieser Zeit Erlebnisse geschlechtsspezifischer Bestätigung; sie suchen Vorbilder, mit denen sie sich
identifizieren können, und sie brauchen Orientierung, Halt und Führung - können nur so Gewissen, Ideale, Werte und Normen ausbilden. Den hysterischen
Persönlichkeiten hat es gerade darin gefehlt. Entweder war das Milieu zu chaotisch, widerspruchsvoll, unverständlich und ohne Führung und gesunde
Leitbilder, so dass der Mensch es vorzieht, lieber unverantwortliches Kind zu bleiben (= Steckenbleiben in der Rebellion/Distanzierung); oder ein
“goldenes Käfig-Milieu” erzeugt in ihnen eine “Schein-Persönlichkeit” und so finden sie aus der Identifikation mit den
falschen Vorbildern ihrer Kindheit nicht mehr heraus (Idealisierungen). Ein weiteres Beispiel für hysterisierende Verhältnisse ist die elterliche
Geschlechtsrollen-Vertauschung: ein Vater, der ein von seiner eigenen Frau entmachteter Pantoffelheld ist und Angst vor ihr hat und/oder eine Mutter,
die sich “aufmannt” und damit eine Rivalitätshaltung zum Männlichen und eine Verachtung gegenüber ihrem eigenen Geschlecht
vorlebt.
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Die schizoide Persönlichkeit
Streben nach Eigenständigkeit, Individuation oder Selbstwerdung: also das Streben, ein einmaliges, unabhängiges
Einzelwesen, ein Individuum, eine unverwechselbare Persönlichkeit zu werden. Einseitig bzw. überwertig gelebt, deutet dieses Streben auf eine Angst vor
dem Gegenteil hin, nämlich auf die Angst vor der Abhängigkeit, vor Ich-Verlust; Angst vor Selbsthingabe und gefühlshafter Nähe.
Zentraler Konflikt: Selbstwert.
Entstehung zwischen Zeugung und ca. 6. Monat (narzisstische Phase).
Durch zu frühes auf sich selbst Zurückgeworfen-Sein entsteht Angst, durch Hingabe an das Leben verletzt oder vernichtet
zu werden.
Sowohl eine Leere der Welt, die ein Kind erlebt, wenn es zu oft und zu lange allein gelassen wird als auch ein
Übermaß an Reizen und wechselnden Eindrücken oder eine zu große Intensität der Reize wirken schizoidisierend (gefühlsabspaltend).
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Die depressive Persönlichkeit
Streben nach Zugehörigkeit, Einordnung in ein Ganzes und Anpassung; Bedürfnis nach Hingabe an das Leben und sich den
Mitmenschen und der Welt vertrauend zu öffnen. Einseitig bzw. überwertig gelebt, deutet dieses Streben auf die Angst vor dem Gegenteil hin: auf
die Angst vor der Selbstwerdung, der Ungeborgenheit; Angst vor Isolation und Einsamkeit.
Zentraler Konflikt: Fürsorge.
Entstehung im 1. Lebensjahr (orale Phase).
Entweder durch Verwöhnung: durch Gluckenmütter, bzw. Kleinkindmütter, die - selbst depressiv - aus Angst vor
Liebesverlust, das Kind “klein” lassen, abhängig machen, es verwöhnen; solche Mütter reagieren auf ein Autonomiebestreben ihrer Kinder
gekränkt oder mit Tränen, so dass das Kind Schuldgefühle bekommt.
Oder durch Versagung: das Kind lernt zu früh zu verzichten, ist dann daran gewöhnt sich zurückzustellen und auf andere
ausgerichtet zu sein - deren Forderungen u. Erwartungen zu erfüllen.
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Die zwanghafte Persönlichkeit
Streben nach Dauer, Sicherheit, Beständigkeit und Endgültigkeit; Bedürfnis nach Ordnungen, Regeln und Gesetzen; der
Wunsch zielstrebig zu sein und sich an den Notwendigkeiten des Lebens zu orientieren. Einseitig bzw. überwertig gelebt, deutet dieses Streben auf
die Angst vor dem Gegenteil hin: auf die Angst vor der Wandlung, der Unsicherheit, der Vergänglichkeit; auf die Angst vor Fehlerhaftigkeit und
Lebendigkeit (Spontaneität).
Zentraler Konflikt: Autonomie.
Entstehung im 2. und 3. Lebensjahr (expansive und motorisch-aggressive Phase).
Altersmäßig zu frühe und zu starre Drosselung, Hemmung, Bestrafung oder Unterdrückung der lebendigen,
expansiv-aggressiven u. affektiven Impulse haben direkten Einfluss auf die Freiheit oder Unfreiheit der Willensimpulse; das führt zu überwertiger
Selbstkontrolle der Vitalbedürfnisse durch Ausbildung eines zu strengen Über-Ichs (Gewissens).
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Die Begriffsbezeichnungen der vier Strukturen stammen aus der tiefenpsychologischen Neurosenlehre; der Gebrauch hat sich aber auch für den so
genannten Gesunden eingebürgert und meint hier die weniger zugespitzte oder weniger extreme Form, sondern mehr die allgemeinmenschlichen
Daseinsformen, die wir alle - mehr oder weniger - an uns kennen.
Der in seiner Entwicklung weniger Gestörte wird im allgemeinen mit seinen Ängsten besser umgehen können, während der in seiner Entwicklung
tiefer Gestörte, seine Ängste sowohl intensiver als auch häufiger erlebt, und bei dem eine oder auch zwei der vier Grundängste wohl das Übergewicht haben werden.
Natürlich spielt bei unserer seelischen Entwicklung neben dem Umwelteinfluss auch unsere mitgebrachte Anlage (= Entwicklungsstand aus den
vorangegangenen Inkarnationen) eine Rolle.
Diese beiden jedenfalls - unsere Anlage und unsere soziale Lerngeschichte - prägen unsere derzeitige Persönlichkeit und verleihen ihr bestimmte
strukturelle Züge.
Die aus früheren Inkarnationen mitgebrachte psychische Anlage, die Umwelt unserer Kindheit mit den Persönlichkeiten unserer Eltern und Erzieher,
sowie die Gesellschaft mit ihren Spielregeln, Werten und Normen, in die wir hineingeboren werden, mögen durchaus schicksalhaft sein, aber die
zunächst schicksalhaft ungenügend entwickelten, vernachlässigten, fehlgeleiteten oder unterdrückten Teilaspekte unserer Persönlichkeit können und müssen
wir nachentwickeln, zugunsten jener reifen oder harmonischen Ganzheit, die wir eine “integrierte Persönlichkeit” nennen.
Das aber ist nur ein Teilschritt – wenn auch ein sehr wichtiger – auf dem Weg zu unserem HÖHEREM SELBST.
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4. Entwicklungsarbeit: Unbewusste versus bewusste Entwicklung
Verläuft die Entwicklung schon bewusst, kann das Wissen aus Transpersonaler bzw. Esoterischer Psychologie bzw. der Yoga-Wissenschaft gezielt genutzt werden, das
heißt:
… es wird schon an der Integration von Persönlichkeit und
SEELE gearbeitet = Benutzung der dreifachen Persönlichkeit als Ausdrucksinstrument für die geistige Absicht der SEELE = kontinuierliche Steigerung der Dienstleistungskompetenz.
Während dieses Zeitraumes kommt man immer mehr unter den Einfluss seines GEISTIGEN SELBSTES und ist zunehmend dem WACHSTUMSGESETZ DES GEBENS
unterworfen. Eine naive, unreflektierte, egozentrische Bedürfnisbefriedigung (der Schwerpunkt liegt auf den drei unteren Chakren) ist hier nicht mehr möglich – der
Schwerpunkt wird zunehmend auf das 6. Chakra verschoben.
(6. Chakra = wahrnehmen, erspüren, intuitiv erfassen eines höheren Ganzen, es (an-) erkennen
und sein Leben und Verhalten danach ausrichten; überpersönlicher, transpersoaler Austausch mit anderen – integrale, transpersonale
Verknüpfung; offen sein für Einflüsse von außen (vonallen Beteiligten) und diese unterschiedlichen Strebungen und Strömungen zum Besten des höheren Ganzen stimmig
integrieren).
Diese bewusst geleistete Arbeit an sich selbst ist dann eine zweifache: Arbeit „nach unten und nach oben”, was heißen soll:
Schattenbearbeitung und Meditation gleichgewichtig nebeneinanderunter Einbezug von dafür geeignete Methoden, wie etwa psychologische
Selbsterfahrungstechniken, Yoga oder das Wissen über Feinstoff, Energievorgänge und Chakras (siehe dazu Esoterische Psychologie).
4.1 Durch psychologische Selbsterfahrung zu unserem HÖHEREN SELBST
(Anlehnung an Ken WILBER)
Wir hatten ja gesehen, dass es im 1. Schritt der Bewusstseinsentwicklung zu einer integrierten Persönlichkeit, d. h. zur Entstehung eines rationalen ICH
gekommen sein muss (durch die Bedürfnisbefriedigung der Persönlichkeit und damit durch die Auseinandersetzung mit der Um-Welt).
Der große integrale Denker Ken WILBER entwirft mit seiner Integralen Psychologie ebenfalls ein Modell der Bewusstseinsentwicklung in dem er den Menschen als ein
sich entwickelndes Bewusst-Sein ansieht.
Auch nach diesem Modell entwickelt sich das Bewusstsein über mehrere Ebenen („Große Kette des Seins“), mit jeweils mehreren
Unterebenen, vom Unbewussten (prä-rational) zum (Selbst-)Bewusstsein (rational) zum Über-Bewusstsein (trans-rational). Auf jeder Ebene hat der Mensch spezielle
Formen, die Umwelt wahrzunehmen und kognitiv zu verarbeiten.
Menschen auf prä-rationalen Bewusstseinsebenen haben die rationalen Fähigkeiten noch nicht entwickelt (z.B. rationales Denken, Fähigkeit zur Dezentrierung,
soziale Funktionsfähigkeit, soziale Verantwortung, etc.).
Da aber auch sie zu der Seele (noch!) Zugang haben, können sie bedingt trans-rationale Sachverhalte wahrnehmen, allerdings durch ihre geringe
Bewusstseinsentwicklung nur verzerrt.
Außerdem stehen ihnen noch keine ausreichend rationalen Fähigkeiten für eine angemessene Interpretation zur Verfügung!
Wenn die psychische Entwicklung bzw. die Bewusstseinsentwicklung normal verläuft, übernimmt das rationale ICH
immer mehr die Führung, und die anfängliche bruchstückhafte Verbindung zum HÖHEREN SELBST wird in den Hintergrund gedrängt und unbewusst – sie wird erst wieder wichtiger, wenn der Mensch trans-rationale Entwicklungsebenen erreicht.
Die Identifizierung mit diesem „Zeugen“ stellt dann den Höhepunkt der individuellen Bewusstseinsentwicklung dar.
Das durchschnittliche Bewusstsein in den Industriegesellschaften Westeuropas befindet sich auf den personalen/rationalen Ebenen mit dem Schwerpunkt D-5
(Wilber), wodurch das allgemeine Unverständnis dieser Menschen für prä- und transrationale Ebenen gut erklärbar wird.
Menschen auf trans-rationalen Ebenen haben bereits die rationalen Fähigkeiten entwickelt, doch anstatt sich mit ihnen zu identifizieren, stehen sie ihnen, da
sie von einer höheren Ebene aus als entferntes Selbst integriert wurden, als Funktionen zur Verfügung. Daher unterscheiden sich weise, reife Menschen qualitativ
extrem von Kindern, Naturvölkern, religiösen Eiferern und Psychotikern, obwohl beide Gruppen nicht-rational reagieren.
Menschen, die in ihrer Selbstentwicklung genau dazwischen, nämlich auf den rationalen Ebenen stehen, haben oftmals Probleme, prä- und transrationale Phänomene
richtig zuzuordnen, da sie durch die Verdrängungsschranke, die das rationale ICH von Über- und Unterbewusstsein trennt, normalerweise keinen eigenen Zugang zu diesen Inhalten
haben.
In der Psychotherapie äußert sich diese Prä/Trans-Verwechslung im Verwechseln von Psychosen und spirituelle Krisen, obwohl es klare Kriterien zur
Unterscheidung gibt.
Wie man in der nachfolgenden Tabelle sehen kann, können bei der (Bewusstseins-) Entwicklung des Menschen diverse Komplikationen auftreten, weswegen für
deren Überwindung eine stimmige Differentialdiagnose wichtig ist, denn durch die herrschende Prä/Transverwechslung kommt es immer wieder zu tragischen Fehleinschätzung:
Menschen mit psychotischen oder psychoseähnlichen Symptomen werden fälschlicherweise als Mystiker und Heilige und Menschen mit transpersonalen Erfahrungen als Psychotiker
eingeordnet, was dann wiederum zu Anwendung völlig falscher Therapiemaßnahmen führt.
Die Pathologien der transpersonalen Ebenen gehören noch nicht in den Katalog der Richtlinientherapie, müssen also durch geeignete spirituelle
Selbsterfahrungsangebote angegangen werden.
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Logoische Ebene
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D-10
nicht-dual
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DAS ABSOLUTE
- SATCHITANANDA -
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nicht-dual
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trans- rational
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GEIST
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Monadische Ebene
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D-9
kausales,reines Selbst
„Zeuge“
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Kausales, reines, ursprüngliches Selbst = „Zeuge“
„ICH BIN … DAS ICH BIN“
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kausal
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Trans- personales Selbst
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Atma-Ebene
Geistige Ebene
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D-8
subtiles Selbst
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Geistiges (subtiles) Selbst
… Erfahrung der All-Einheit – unmittelbare Sinn-Erfahrung des Universums; Begegnungen mit Gottesarchetypen bzw. hohen individuellen Bewusstseins-Holarchien; echte religiöse Inspiration; Licht- und Klangerfahrungen; Ekstase, Entrückung
Pathologien: spirituelle Krisen: nicht-integrierte transpersonale Gipfelerfahrungen; Euphorie; Depersonalisation und
Derealisation; schmerzhafte Überwältigung von Licht und Liebe; Hervorkommen von Restpathologien der Stufen 0 – 6 durch transpersonale Inhalte;
Aufblähung des Ego zu grenzenlosen Proportionen (besonders bei Restpathologien von D-2 und narzisstischen oder Borderline-Anteilen); Dissoziationen von Seele und
Körper oder Erzeugung von abgespalteten Subpersönlichkeiten von D-7 und D-8
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psychisch- subtil- geistig
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Buddhi-Ebene
Intuitionelle Ebene
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D-7
psychisches Selbst
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schau-logisches Selbst … Intuition; Verbundenheit … sich in allem sehen – alles in sich
sehen; unmittelbare Erfahrung der Essenz der Objekte;paranormale Tendenzen und außersinnliche Wahrnehmung
Pathologien: spirituelle Krisen: nicht-integrierte transpersonale Gipfelerfahrungen; Hervorkommem von Restpathologien
der Stufen 0 – 6 durch transpersonale Inhalte; Euphorie; Depersonalisation und Derealisation
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holistisch- integral
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SEELE
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D-6
integral-
existentielles
Selbst
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integral-existentielles Selbst, das Beobachter-Selbst beginnt hier – die Fähigkeit, Selbst-Konzepte und
Denkprozesse als Objekte zu betrachten, wie vorher schon Körper und Gefühle; die früheren, verdrängten Bewusstseinsinhalte haben allmählich wieder Zugang zum
Bewusstsein … verschiedene Perspektiven einnehmen können; globale Perspektive. Hauptbedürfnis: Selbstverwirklichung, Authentizität, Autonomie
Pathologien: Sinnkrise … Endlichkeit?: eigene Über/Unterschätzung, Sinn des Lebens und des Todes
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welt- zentrisch
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Mental-Ebene
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abst rakt
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D-5
rational-reflexives ICH
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rationales, selbstreflexives Selbst, reifes Ego
… Ablösung konventioneller Moralvorstellungen durch ein individuelles Gewissen, postkonventionell-wertfreie, weltzentrische Haltung: Mitgefühl, das universell, unparteiisch, gerecht und fair für alle ist
Pathologien: Identitätskrise
… Suche nach Selbstausdruck: Angst, seine Stimme zu erheben und sein Eigenes nach außen zu tragen – es damit natürlich auch der Kritik preisgeben … wer bin ICH?
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rational, post- konven- tionell
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rational
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VER- NUNFT
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konkret
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D-4
Rollen-Selbst
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Regel/Rollen-Selbst … Lernen von Interaktionsregeln in Familie und Umwelt, Übernahme von Rollen, etc.
Aufgeben der egozentrischen zugunsten einer soziozentrischen Haltung – Bedürfnis nach Zugehörigkeit
Pathologien: falsche Kognitionen/Vorstellungen über sich selbst (Skript-Pathologien); Angst, sein Gesicht oder seine Rolle zu
verlieren bzw. die Regeln zu brechen … unhinterfragte Rollen, Rollenkonfusionen … verworrene, verzerrte oder selbsteinengende Regeln
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mythisch
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Personales Selbst
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D-3
Selbstbild
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Entstehung des mental-begrifflichen Selbst – Selbstkonzept
… Versuch, sich von seinen Körperimpulsen, Gefühlen u. Emotionen zu differenzieren
Pathologien: Psychoneurosen aus Angst vor Überwältigung durch Körpergefühle, besonders Sexualität u. Aggression,
(histrionische Gefühlsüberschwemmung, Angst, Phobien, Depressionen, Zwangsstörungen, exzessive Schuldgefühle) … und deren Verdrängungen und Reaktionsbildung
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magisch-mythisch
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Emotional-Ebene
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D-2
Emotionales Selbst
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Entstehung eines eigenes emotionales Selbst durch Ablösung von der Mutter …
Aufgabe ist weiterhin, sich von den Emotionen und Gefühlen anderer zu differenzieren – es glaubt zunächst noch, dass die Welt
fühlt, was es selbst fühlt, dass sie will, was es selbst will, dass sie sieht, was es selbst sieht … das Selbst glaubt, in allmächtiger Phantasie die Welt
herumkommandieren zu können
Pathologien:
Narzissmus (andere werden als Erweiterung des Selbst behandelt); Borderline (andere überschreiten ständig die Grenzen des fragilen Selbst und durchbrechen sie; Spaltung partieller „guter“ und „böser“ Selbst- sowie Objekt-Repräsentanten)
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magisch- animistisch
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prä- rational
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LEBEN
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Physische Ebene
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D-1
Physisches Selbst
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Entstehung des physischen Selbst durch Differenzierung von der materiellen Welt …
anfangs ist hier das Selbst weitgehend undifferenziert von der materiellen Welt
Pathologien:
Mangel an Selbst-Grenzen, kindl. Autismus, affektive und schizophrene Psychosen -> Individuum weiß nicht, wo sein Körper aufhört und die Umgebung anfängt: Verzerrung der Wirklichkeitswahrnehmung, Halluzinationen, Wahn, kein Bewusstseinsplatz im Körper
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archaisch
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D-0
Perinatale Grundmatrizen
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Entwicklung im und Lösung vom Mutterleib bis zur Geburt …
zunächst ist hier das Selbst mit der Mutter verschmolzen -> ozeanische Indissoziation
Pathologien:
„somatisch-mystische" Verschmelzung mit der Umwelt, Involutionsdepressionen, schwere sadomasochistische Deviationen, „nicht auf diese Welt gehören", messianischer Wahn
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prä- personal
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Stufen des Selbst Drehpunkte Ebenen
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Beschreibung – Entwicklung – mögliche Pathologien … des Selbst
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Weltsicht
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rational ?
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personal ?
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Äußerung
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